Sterbebegleitung für Tiere

Das Sterben und der Tot eines geliebten Tieres oder Menschen ist in der heutigen Zeit ein sehr schwieriges und schmerzhaftes Thema. Zum einen verlieren wir einen treuen Freund, zum anderen fehlt oft das Wissen, dass auch Haustiere eine Seele haben, die in einer anderen Welt weiterlebt.

„Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume.
 Ich bin in euch und geh durch eure Träume“

[Michel Angelo]

So wie die Geburt ein natürlicher Vorgang ist, so auch das Sterben. So wie wir Menschen die ganz natürlichen Sterbephasen durchleben, so durchleben sie auch Tiere.

Der einzige Unterschied ist, dass Tiere keine Angst vor dem Sterben haben.

Sie akzeptieren den Tod als festen Bestandteil des Lebens.

Dieser Sterbeprozess, egal wie lange er dauert, gehört zum Leben und ist für jedes Lebewesen sehr wichtig.

Wenn unser geliebtes Haustier leidet und keine Hoffnung auf Heilung besteht, stehen wir oft schnell vor einer sehr schwierigen Entscheidung - Euthanasie (einschläfern) oder mitleiden. Wohl eher, um sich selbst vor schmerzhaften Erfahrungen zu schützen, stimmen sehr viele Tierbesitzer dem Einschläfern des Tieres zu.

Auch aus meiner Sicht gibt es natürlich Situationen, wo Euthanasie die einzige sinnvolle Lösung ist. Aber nicht jedes Tier sollte am Ende des Lebens „erlöst“ werden.

Aber wann ist der richtige Zeitpunkt. Wir durchlaufen 5 Phasen des Sterbens

  • der Sterbeweg beginnt am sogenannten Scheide- oder Entscheidungsweg
  • es folgt der Rückzug
  • die Entscheidung
  • die Klarheit und als letzter Schritt
  • der Aufbruch

Wenn wir vorzeitig in diesen Ablauf eingreifen, nehmen wir den Tieren die Möglichkeit in Würde und Frieden zu sterben und sich auf das Kommende vorzubereiten. Auch Tiere müssen für diesen letzten Weg Dinge abschließen. Ganz oft ist es so, dass wir Menschen es nicht ertragen können oder unsere Tiere nicht gehen lassen können. Wir halten sie fest in der körperlichen Welt. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, können wir sie begleiten. Dieser Weg ist kein leichter Weg (für Mensch und Tier) aber wichtig für unsere spirituelle Entwicklung. Auch ich hatte so ein Schlüsselerlebnis mit meinem Kater Clyde.

Ich konnte sein Leben nicht retten, aber ich konnte ihm helfen, so zu sterben, wie er es wollte.

Zu keiner Zeit seines Sterbens bat er mich um Sterbehilfe. Im Gegenteil, bis zum Ende spürte ich deutlich Dankbarkeit, Liebe und tiefen Frieden…

Wir müssen uns klar machen, dass Tiere Lebewesen sind, genau wie wir.

Diese Lebewesen lieben uns von ganzem Herzen, ohne wenn und aber. Tiere sind beseelte und damit auch Selbstbestimmte Wesen. Dadurch darf man Ihnen die Verantwortung für ihr Leben auch übertragen. Das Tier entscheidet selbst, ob es in diesem Leben wieder heil wird, seine Krankheit, aus welchen Gründen auch immer, behält oder ob es letztlich durch das Erleben seines Sterbeprozesses eine andere Art der Heilung erlangt.

Es gibt natürlich auch Ausnahmen. Manchmal muss man das Leiden eines Tieres auch sofort beenden z.B. bei sehr schweren Verletzungen und Vergiftungen.

Jeder kann sein Tier auf diesem Weg begleiten oder begleiten lassen.  Das ich meinen Kater auf diesem Wege begleiten durfte, war für mich im Nachhinein eine ganz besondere Erfahrung. Vor allem, dass ich ihn begleiten durfte. Tiere sterben normalerweise alleine und ziehen sich dafür zurück.

Wichtig ist auch: Alles, was wir in dieser Situation tun, bewusst zu tun. Denn nur, wenn wir bewusst erleben und handeln, handeln wir von ganzem Herzen. Und nur was wir von Herzen tun, kann die Welt verändern.

Buchtipp: Wenn Tiere ihren Körper verlassen von Sabine Arndt &  Petra Kriegel (Sterbebegleitung für Tiere)